Schulgeschichte
In Sachsenhagen gibt es seit dem Jahre 1601 eine Schule, die während dieser Zeit in verschiedenen Gebäuden untergebracht war.
Nach den vorliegenden Beschreibungen waren es niemals Häuser, die nur für schulische Zwecke gebaut waren. Das vielen Sachsenhägern noch bekannte Schulgebäude in der Oberen Straße, abgerissen 1976, schien ebenfalls vorher anderen Zwecken gedient zu haben.
Als es zu Beginn dieses Jahrhunderts Lehrern und Schülern nicht mehr ausreichte bzw. zuzumuten war, wurde vor dem 1. Weltkrieg in der Petersilienstraße ein neues, großzügig geplantes Schulgebäude erstellt, das heute noch als Bücherei und Mehrzweckhaus dient. Das alte Schulhaus an der Oberen Straße sollte 1914 gleich abgerissen werden, doch war eine solche Maßnahme im gerade ausgebrochenen Weltkrieg verboten. So blieben beide Häuser erhalten und dienten bis 1975 als Schule. Zwischen beiden Häusern lag – heute kaum vorstellbar – noch der Schulhof. Selbst der heute doppelt so große Parkplatz scheint dagegen klein.
Vor der Gebietsreform des Jahres 1974 wurden in Niedersachsen Schulentwicklungspläne aufgestellt. Danach sollte Sachsenhagen Standort einer 2-zügigen Mittelpunktgrundschule für die umliegenden Ortschaften werden.
Mit der Schule Auhagen gab es seit 1962 einen Schulverbund, d.h. die Oberklassen 5 bis 9 wurden gemeinsam jahrgangsweise beschult. Dazu mussten alle Kinder der 5. und 6. Klasse nach Auhagen. Ab der 7. Klasse kamen sie wieder in Sachsenhagen zusammen. So war wenigstens die Einzügigkeit der Sachsenhäger Schule gesichert.
Die einklassige Volksschule in Wiedenbrügge wurde 1970 aufgelöst. Danach wurden diese Kinder mit dem Schulbus nach Sachsenhagen gebracht. Bis dahin gab es nur einige Fahrschüler aus Ottensen. Dort gab es noch eine einklassige Grundschule. Die Oberstufenschüler kamen mit dem Postbus nach Sachsenhagen.
Hier standen im alten (3) und neuen (4) Schulgebäude nur 7 Klassenräume zur Verfügung und die Pläne für einen Neubau wurden wegen Geldmangels immer wieder verschoben. Stattdessen wurde zunächst Abhilfe geschaffen, indem der Dachboden des neueren Gebäudes ausgebaut wurde. Hier entstanden zwei unterschiedliche Räume. In einem konnten gerade 16 Neuntklässler mit gebeugtem Kopf unter der Dachschräge sitzen, der andere Raum war sehr verwinkelt, mit Säulen als Stützen, bot aber Platz für 25 Schüler.
Dass selbst das neuere Schulgebäude keinen Wasseranschluss hatte, wurde als normal empfunden: Das war schließlich allgemeiner Standard. Wasser gab es immerhin in den Toiletten – über den Hof erreichbar -, die aber im Winter manchmal einfroren. Dort hatten die Lehrer eine eigene, durch Sichtblenden abgetrennte Kabine, in der sie, ohne gesehen zu werden, manche Kritik ihrer Schüler vernahmen.
Der Schul Telefonanschluss ab 1972 war ein ungeheurer Fortschritt und eine Verwaltungserleichterung.
Die Abschulung der Oberklassen begann 1972. Die jeweils 5. Klasse wurde nach Lindhorst geschickt. Dort bildete sie mit den 6. Klassen die sog. Förderstufe, ab 1975 offiziell Orientierungsstufe genannt. So entstand in der Schule Sachsenhagen etwas Luft, aber noch nicht genug Platz, um alle Kinder der einzügigen Grundschule Wölpinghausen aufzunehmen.
Diese Gemeinde hat sich vehement und lange gegen die Auflösung ihrer Schule gewehrt. Sogar der Kultusminister kam mit angemessener Delegation zur Besichtigung beider Schulen. Gebäudemäßig hat die Schule Sachsenhagen damals sicher nicht den besten Eindruck gemacht, aber die Konzepte und Pläne der neuen Schule sprachen letztendlich doch für die zweizügige Mittelpunktschule Sachsenhagen (unser heutiges Gebäude). Als diese 1975 fertig war – auf freiem Feld am Ortsrand zwischen Sachsenhagen und Auhagen – konnten die Schulkinder aus Auhagen, Wölpinghausen und Nienbrügge, dem neuen Ortsteil von Sachsenhagen, einziehen.
Diese 3. Schule am Ziegenbach, die am 05.06.2000 den Namen „Gerda-Philippsohn-Schule“ erhielt, wurde von Schülern und Lehrern begeistert angenommen und Fachleute und Presse sprachen von einer „Perle“ in der Schaumburger Schullandschaft. Wer heute durch die hellen Flure geht, von denen man durch große Fenster vom Flur in jeden Klassenraum einsehen kann, hat noch immer das Gefühl, in einer sehr modernen Schule zu sein.
Zum 1. Rektor nach vielen Hauptlehrern wurde Heinz Kölbel ernannt. Er war seit 1951 Lehrer in Sachsenhagen und zuletzt Hauptlehrer in Auhagen. Krankheitshalber wurde er 1983 pensioniert. Zu seinem Nachfolger wurde 1983 Hans-Joachim Köcher aus Rodenberg geholt. Nachdem dieser 1995 an die Schule am Sonnenbrink wechselte, wurde die Schule etwa 1 ½ Jahre lang von der Konrektorin Brigitte Verges geleitet. Im September 1996 übernahm Dagmar Blome-Unger die Leitung als Rektorin. Zu dieser Zeit war die Schule dreizügig und es wurden etwa 260 Schüler/innen in Vorklassen sowie 1.-4. Klassen beschult. Bereits Anfang 2000 begann das Kollegium in mehreren SchilF (Schulinterne Fortbildung) am Schulprogramm zu arbeiten. Das hieß, zu evaluieren und ein Leitbild zu erstellen.


